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Was brauchen wir, um uns wohl zu fühlen?

Internationale Studie ermittelt drei Faktoren für "subjektives Wohlbefinden"

Wann und unter welcher Bedingung ist der Mensch glücklich und zufrieden? Während Dichter und Denker sich bereits seit Jahrtausenden mit dieser Frage beschäftigen, ist sie in der Psychologie, zumindest was empirische Untersuchungen anbelangt, weitgehend ausgeklammert worden. Die Aufmerksamkeit der Psychologen galt lange Zeit nicht den Ursachen menschlichen Glücks, sondern untersucht wurde vielmehr, was uns unglücklich macht und wie dieses zu beheben sei.

Ed Diener von der University of Illinois hat nun nachgeforscht, welche Bedingungen gegeben sein müssen, damit sich Menschen wohlfühlen, und ob sich die Bürger verschiedener Länder in ihrem subjektiven

Wohlbefinden unterscheiden (Journal of Personality and Social Psychology, 5/1994). Diener legte seiner Studie vier Untersuchungen zugrunde, die das subjektive Wohlbefinden in 55 Ländern durch Befragungen ermittelten, und zu sehr ähnlichen Ergebnissen kamen: In Island haben die Menschen demnach das stärkste subjektive Wohlbefinden, gefolgt von Australien, den skandinavischen Ländern, der Schweiz, Kanada und der USA.

Die nördlichen Länder, neben den skandinavischen zum Beispiel auch Großbritannien, Irland, Belgien und Holland, befinden sich allesamt im oberen Drittel der Liste, die BRD mit Platz 22 eher in der Mitte.

Unter den südlichen Ländern, denen im allgemeinen doch

mehr Lebensfreude zugesprochen wird, nimmt Frankreich mit Platz 31 noch die beste Stellung ein, Italien, mit Platz 34, allen Stereotypen zum Trotz die schlechteste. Die zum Zeitpunkt der Befragung noch existierenden Staaten DDR und U.D.S.S.R. fallen unter die letzten fünf Plätze. Neben den Dritte-Welt-Ländern ist auch in China, Japan und Thailand das subjektive Wohlbefinden der Bürger gering, wohingegen südamerikanische Länder verhältnismäßig gut abschneiden.

Wie kommen diese Länderunterschiede zustande? Wie Ed Diener feststellt, sind es vor allem drei Faktoren, die das Wohlbefinden ihrer Bürger beeinflussen:

Psychologie Heute, August 1996. S.12

Zuletzt geändert: Montag, 23. März 2020, 16:22